

Weltkirche, Freude und Gänsehautmomente
Nach der bewegenden Vorreise kamen wir am Sonntagabend voller Vorfreude endlich in Rom. Die ersten Eindrücke liessen nicht lange auf sich warten: Bereits bei der Ankunft in den riesigen Übernachtungshallen staunten viele von uns nicht schlecht. 2000 Personen in einem einzigen Raum – das war eine neue Dimension von Gemeinschaft.
Der Montag startete mit einem stärkenden Morgenlob und anschliessendem Empfang der beiden Cargruppen der Hauptzeit. Endlich war unsere Reisegruppe fast vollständig. Danach zogen viele in kleinen Gruppen los, um die Ewige Stadt auf eigene Faust zu entdecken. Am Abend trafen wir uns für eine gemeinsame Heilige Messe – ein ganz besonderer Moment, denn auch die Radzeit, die ihre Pilgerreise mit dem Velo nach Rom geschafft hatte, war mit dabei.


Am Dienstagmorgen versammelten wir uns wiederum in der deutschen Pilgerkirche Santa Maria dell’Anima, wo wir eine gemeinsame Zeit des Lobpreises geführt von zwei Zeugnisse erleben durften. Nach einem Impuls über die Beichte nahmen viele das Angebot zur Versöhnung wahr – ein Moment der inneren Ruhe inmitten des römischen Trubels. Der Nachmittag stand offen: Manche machten sich auf den Weg zu den vier Heiligen Pforten der Stadt, andere liessen sich bei einem Gelati einfach treiben. Am Abend wurde es dann lebendig: Der Petersplatz füllte sich mit Menschen aus aller Welt. Überall wehten Fahnen, Lieder wurden angestimmt, getanzt, gelacht und gebetet. Die feierliche Eröffnungsmesse auf dem Petersplatz mit Überraschungsbesuch von Papst Leo XIV. war schlicht überwältigend.


Am Mittwoch und Donnerstag stand Gemeinschaft im Zentrum: Bei einer Katechese und hl. Messe mit österreichischen und deutschen Gruppen durften wir uns als Teil einer grossen deutschsprachigen Glaubensfamilie erleben. Jugendbischof Alain de Raemy teilte am Mittwoch einige Gedanken mit uns. Die Nachmittage verbrachten wir individuell – mit Sightseeing, Abkühlung im Meer oder einfach etwas Ruhe. Am Donnerstag kamen dann auch die Teilnehmenden der sogenannten Spitzenzeit an, nun war unsere Reisegruppe komplett.


Der Freitag, unser Nationalfeiertag, war ein weiterer Höhepunkt: Mit Schweizerfahnen ausgerüstet pilgerten wir Richtung Petersdom. Nach einer feierlichen Prozession durch die Heilige Pforte feierten wir mit weiteren Schweizer Gruppen die Heilige Messe. Gänsehaut machte sich breit, als inmitten dieser ehrwürdigen Mauern zum Abschluss die Schweizer Nationalhymne erklang. Am Nachmittag erhielten wir spannende Einblicke in die Kaserne der Schweizergarde.


Am Samstag brachen wir schliesslich zum Abschlussfeld auf. Menschen, Fahnen und Lieder soweit das Auge reichte – und doch war die Atmosphäre friedlich. Die Sonne zeigte sich gnädig: Es war zwar heiss, aber nicht unerträglich, immer wieder zogen Wolken durch. Wir richteten uns auf unserem Platz ein – dann traf der Papst per Hubschrauber ein und fuhr im Papamobil durch die Reihen. Der Höhepunkt des Abends war die Vigil: In der Stille der Anbetung – unter freiem Himmel, umgeben von einer Million junger Menschen– schien die ganze Welt den Atem anzuhalten. Alle waren ausgerichtet auf Gott.


Am Sonntagmorgen wurden wir mit Lobpreismusik geweckt. Es lag eine besondere Spannung in der Luft. Die Abschlussmesse mit dem Heiligen Vater war würdig, festlich und voller Freude – ein Geschenk zum Ende dieser intensiven Woche. Danach kehrten wir in unsere Unterkunft zurück, packten unsere Sachen und traten die Heimreise an. Erfüllt, erschöpft, aber mit einem Herzen voll Dankbarkeit für alles, was wir erleben durften.